Validierung eines Fragebogens zur Freizeitmotivation
Eine explorative Untersuchung psychologischer Grundbedürfnisse von Amateurmusizierenden und -sporttreibenden
Validation of a Questionnaire for Leisure Motivation
An Exploratory Study on Amateur Musicians’ and Sportspersons’ Basic Psychological Needs
Eine explorative Untersuchung psychologischer Grundbedürfnisse von Amateurmusizierenden und -sporttreibenden
An Exploratory Study on Amateur Musicians’ and Sportspersons’ Basic Psychological Needs
Hauptsächlicher Artikelinhalt
Zusammenfassung
Das Musikleben Deutschlands ist im Verhältnis zur Einwohnerzahl als wesentlicher (freizeitgestalterischer) Bestandteil der Kultur einzuschätzen. Der Forschungsstand zur Motivation des Musizierens in der Freizeit ist im Verhältnis dazu jedoch als mangelhaft zu beurteilen und weist zudem bedeutende Schwächen hinsichtlich empirischer Methoden und Messinstrumente auf. Ähnliches gilt auch für den Freizeitsport. Im Rahmen einer explorativen Untersuchung zur Motivation von Amateurmusizierenden im Vergleich zu Amateursporttreibenden wurden 214 Amateurmusiker (zumeist Blasmusiker, davon 95 weiblich) und 123 Amateurfußballer (davon 12 weiblich) zu ihren Beweggründen für die Ausübung ihrer Freizeittätigkeit befragt. Es handelte sich dabei um eine Online-Befragung in Kooperation mit dem „Hessischen Musikverband (HMV)“ und dem „Hessischen Fußball-Verband (HFV)“. Ziel war dabei unter anderem die Validierung einer neuen, in deutsche Sprache übersetzten Fassung der „Leisure Motivation Scale“ („LMS“, Beard & Ragheb, 1983). Sowohl die englische Originalfassung wie auch die deutsche Fassung zeigen ähnlich hohe Reliabilitäten für die vier Skalen ‚intellektuell‘ (engl. intellectual), ‚sozial‘ (engl. social), ‚Kompetenz/Beherrschung‘ (engl. competency/mastery) und ‚Vermeidung‘ (engl. stimulus avoidance). Die Ergebnisse weisen deutlich darauf hin, dass in den untersuchten Domänen vornehmlich das Bedürfnis nach Anschluss, also der Kontakt zu anderen Menschen sowie gemeinsames Handeln, von Bedeutung ist. Der statistisch nachgewiesene inhaltliche Zusammenhang der Skalen deutet auf eine noch zu verbessernde Konstruktvalidität hin. Die teils deutlichen Unterschiede zwischen den Reliabilitäten beider Teilstichproben geben Grund zu weiterführenden methodischen Überlegungen. Eine mögliche Erklärung sind methodische Fehler bei der Entwicklung der Originalfassung des eigentlich als allgemeingültig für jede Art von Freizeitaktivitäten designten Fragebogens. Die deutsche Fassung der „LMS“ („LMS-d“) erwies sich als überaus praktikabel und ökonomisch einsetzbar. Vor dem Hintergrund der statistischen Schwächen ist jedoch eine Überarbeitung für nachfolgende Anwendungen anzuraten.
Musizieren; Sport treiben; Fußball; Freizeit; Motivation; explizite Motive; Leisure Motivation Scale; Validierung; psychologische Grundbedürfnisse