Wahrnehmung und Erleben von Ohrwürmern bei Musikstudierenden und Nicht-Musikstudierenden: Zusammenhänge mit Arbeitsgedächtnis, Tonhöhenvorstellung und musikalischer Erfahrenheit
Perception and Experience of Earworms in Music Students and Non-Music Students: Relations With Working Memory, Pitch Imagination, and Musical Experience

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Selina Janetschek
Klaus Frieler
Kai Lothwesen

Zusammenfassung

Das Erlebnis unfreiwilliger musikalischer Imaginationen (Ohrwurm-Erleben) ist ein alltägliches Phänomen, das sich in Häufigkeit und subjektiver Qualität unterscheidet und möglicherweise stark beeinflusst ist von musikalischer Erfahrenheit und Expertise. Mit einer Onlinebefragung wurden Unterschiede zwischen Musikstudierenden und Nicht-Musikstudierenden hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Ohrwurm-Erleben, Arbeitsgedächtniskapazität, Tonhöhenvorstellungsvermögen und musikalischer Erfahrenheit untersucht. Die Ergebnisse dieser quasi-experimentellen Gruppenstudie (N = 124) bestätigen, dass Musikstudierende im Vergleich zu Nicht-Musikstudierenden häufiger Ohrwürmer erleben, jedoch weder längere Ohrwürmer noch länger andauernde Ohrwurm-Episoden. Bessere Arbeitsgedächtnisleistungen sind mit einer längeren zeitlichen Dauer der erlebten Ohrwurm-Episoden korreliert, aber weder mit der Häufigkeit des Ohrwurm-Erlebens noch mit der Länge der als Ohrwurm repetierten musikalischen Segmente. Schließlich neigen Musikstudierende in höherem Maße zu synchronen Bewegungen mit dem Ohrwurm als Nicht-Musikstudierende, was auf eine motorische Komponente des Ohrwurm-Phänomens hindeutet.

INMI; Ohrwurm; Musikstudierende; Arbeitsgedächtnis; Musikalische Expertise; Tonhöhenvorstellung

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Rubrik
Forschungsberichte