Zur Validität von Musikgenres als Test-Items in der empirischen Musikgeschmackforschung
On the Validity of Music Genres as Test Items in Empirical Music Taste Research

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Jan Eggert

Zusammenfassung

Das Feld der empirischen Musikgeschmackforschung wird seit Jahrzehnten von Methoden aus den sozialpsychologischen Disziplinen dominiert. Für das Bestreben, Musikgeschmack messbar zu machen, gehört es zum festen Methodeninventar, im Rahmen quantitativer Studien den Teilnehmenden Genrebegriffe zur Bewertung vorzulegen. Die dabei hingegen kaum berücksichtigten musikwissenschaftlichen Theorien und Erklärungsansätze zeigen auf, dass Genrebegriffe starke soziale Konnotationen und eine fluide Bedeutungsebene aufweisen, was sich im Kontext empirischer Studien zu Musikgeschmack hinsichtlich ihrer Eignung als valide Test-Items als impraktikabel erweisen kann. Richtet sich das Forschungsinteresse auf individuelle Aspekte des Musikgeschmacks, können Kategorisierungen von Musik, die vordergründig sozial konnotiert sind, nicht die dezidierte musikalische Analyse des beurteilten Gegenstandes ersetzen, weshalb zu postulieren ist, gelungene Musikgeschmackforschung zukünftig interdisziplinär, unter Einbezug musiktheoretischer Beratung, durchzuführen.

Genre; empirische Forschung; Kategorisierung; Musikgeschmack; Methoden; musikalische Analyse

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Rubrik
Forschungsberichte